131. Jahre im Dienste der Menschen
Gesellschaft: Diakonissenanstalt feiert am Sonntag Jahresfest
Dessau-Roßlau – Die Anhaltische Diakonissenanstalt hat am Sonntag feiert ihr 131. Jahresfest gefeiert. Das Leitwort ist diesmal „Wohl allen, die auf Gott trauen.“ gewesen.
Zum Auftakt fand in der Laurentiushalle der Diakonissenanstalt ein Festgottesdienst statt. Die Predigt hielt Kirchenpräsident Karsten Wolkenhauer.
Die musikalische Gestaltung übernahm unter anderem der Posaunenchor Dessau unter Leitung von Andreas Köhn. Im Gottesdienst wurden langjährige Mitarbeitende der Diakonissenanstalt, des Diakonischen Werkes Dessau und Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft gewürdigt. Nach dem Gottesdienst wurde zu guter Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen sowie zu Angeboten und Informationsständen in den Garten der ADA eingeladen. Den Ausklang des Nachmittags gestalten ab 17.00 Uhr Schülerinnen und Schüler der Musikschule „Kurt Weill“ in der Laurentiushalle mit einem etwa halbstündigen Konzert.
„Wohl allen, die auf Gott trauen“
Als Leitwort steht in diesem Jahr ein Vers aus dem Buch der Psalmen (Ps 2,12) im Alten Testament: „Wohl allen, die auf Gott trauen“. In der Einladung heißt es dazu: „In einer Zeit, in der sich immer neue Krisen gegenseitig die Klinke in die Hand geben, spricht die Losung am Tag des 131. Jahresfestes der Anhaltischen Diakonissenanstalt vom Gottvertrauen. In einem Jahr, das auch die diakonischen Einrichtungen vor so manche Herausforderung stellt, haben wir dieses Psalmwort über unser Jahresfest gestellt.
Vertrauen in Gott: Das heißt nicht, die Welt blauäugig zu betrachten, die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, dass sich Krisen von alleine lösen. Gottvertrauen bedeutet vielmehr, voll Hoffnung und mit Gottes Hilfe, Rat und Beistand die Herausforderungen unserer Zeit tatkräftig anzugehen. Damit ist das Vertrauen auf Gott zugleich der Kraftstoff und Motor unseres diakonischen Handelns in den verschiedenen Einrichtungen der Anhaltischen Diakonissenanstalt und des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Dessau e.V.“
Hintergrund: Anhaltische Diakonissenanstalt
Auf Wunsch des Fürstenhauses Anhalt wurde in der Residenzstadt Dessau 1894 die Anhaltische Diakonissenanstalt (ADA) gegründet. Die ersten Arbeitsfelder der Diakonissen waren die Betreuung von Waisen und die Versorgung alter Damen. Bereits 1897 wurde mit dem Betrieb einer Krankenstation der Grundstock der Krankenhausarbeit gelegt, die im Zuge der Lazarettarbeit während des ersten Weltkrieges deutlich weiterentwickelt wurde.
Aus diesen Wurzeln erwuchsen die heutigen Arbeitsfelder: Die Horte zweier evangelischer Grundschulen und vier Kindertagesstätten, in denen über 500 Kinder betreut werden. Weiterhin gehört dazu das Altenpflegeheim „Marienheim“ mit einer Abteilung für schwerstpflegebedürftige und beatmungspflichtige Bewohner sowie eine Tagespflege. Zum Jahreswechsel 2020/2021 wurde das Diakonissenkrankenhaus vom Städtischem Klinikum Dessau übernommen. Damit endete eine über 100-jährige Tradition evangelischer Krankenhausarbeit in Dessau. Zum 125. Jubiläum der ADA ist 2019 das Buch „Weibliche Diakonie in Anhalt“ erschienen. Unter anderem kommen darin einige der Diakonissen in lebensgeschichtlichen Interviews zu Wort.
Als Gesellschafter ist die ADA auch an der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft beteiligt. Das Mutterhaus mit seinen Einrichtungen wird heute geistlich mitgetragen durch die Diakonische Gemeinschaft, in der die Diakonissenschwesternschaft aufgegangen ist. Die Arbeit der ADA richtet sich an alle Menschen im Großraum Dessau-Roßlau unter dem Leitgedanken: Dem Leben dienen – die Würde des Menschen achten.