Große Resonanz auf Altarweihe

Aus den Gemeinden: Viele Kermener und Gäste kamen zur Kirche

Kermen – Die Altarweihe in Kermen bei Zerbst ist auf große Resonanz gestoßen. Rund 180 Gäste hatten am Sonntag den Weg zur Kirche St. Peter und Paul gefunden, weit mehr als in die Kirche passen.

Die Sanierung der kleinen Kirche hat mit Turmrichtfest und Setzen der Wetterfahne zur 725-Jahr-Feier Kermens schon mehrfach Anlass zu Festen gegeben. Nun ist die Sanierung des barocken Kanzelaltars abgeschlossen.

In heutiger Zeit werden Kirchen oft entwidmet. Nun hat eine Gemeinde der Anhaltischen Landeskirche eine Kirche wieder in Dienst genommen. Die Arbeiten am Gestühl und am Umfeld sollen noch fortgesetzt werden, zum Kirchweihfest erfolgte aber bereits die Altarweihe. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde zum Kaffeetrinken auf den Domäne-Hof eingeladen.

Das Ende der Gottesdienste in Kermen war am 05.04.1970 beschlossen worden. Die Gemeindeversammlung stimmte gleichzeitig für die Fusion der Kirchengemeinde Kermen mit Eichholz. Heute sind Altar und Turm wieder da und strahlen im neuen oder restaurierten Glanz.

Geschichtliches

Wann die Kirche in Kermen gebaut und geweiht wurde, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. In der Literatur findet sich die Angabe „um 1200“. Im Archiv können jedoch andere Eckpunkte in der Geschichte ausfindig gemacht werden. Sie spielten bei der Sanierung eine große Rolle. Zum einen das Au?älligste im Inneren: der Kanzelaltar. Hier war bisher noch nicht ganz klar, wann genau er eingebaut wurde. In den erhaltenen Kirchenrechnungen des 18. Jh. konnte man keine Hinweise finden. Der Zufall wollte es, dass eine Anfrage zur Ahnenforschung den Fund beförderte. In einem Traueintrag aus dem Jahr 1712 heißt es: „Georg Rühe, vormaliger Hirte zu Leps und Catharina Maria Rühe, eheliche Tochter des Kermener Schäfermeisters Georg Rühe: „ sind (…) am Dienstag, den 12. October (1712), gleichsam zur Einweihung des neuen Altars, zum ersten mahl, copuliert (getraut) worden“.

Lange Zeit fehlte der Kirche ein Turm, der auch als Orientierungspunkt in der Landschaft diente. Durch Kriegsschäden und den Zahn der Zeit zerstört, wurde der Dachreiter abgenommen. Doch wann genau? Hier können Kassenakten Auskunft geben. 1939 hat sich in einem „Lageplan“ eine grobe Skizze erhalten und in einer Bauakte aus der Nachkriegszeit eine Rechnung aus dem Jahr 1951, in der 523,80 Mark für den Abbau des „baufälligen“ Fachwerkturms berechnet wurden.

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