Erinnerung an die Zerstörung Dessaus

Gesellschaft: Lichter für den Frieden, Gottesdienst und Läuten

Mahnmal von Claus-Lutz Gaedicke in der Pauluskirche Dessau, Foto: Killyen / Landeskirche Anhalts

– Dessauer Kirchengemeinden erinnern gemeinsam mit der Stadtgesellschaft am Donnerstag, 7. März, an die Zerstörung der Stadt im Jahr 1945. Kurz vor dem Ende des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges wurden durch einen Bombenangriff über 80 Prozent der Stadt zerstört, viele Menschen verloren ihr Leben. Um 18 Uhr findet aus diesem Anlass eine ökumenische Andacht an der Friedensglocke im Dessauer Zentrum statt.

Nach Erinnerungsworten von Oberbürgermeister Dr. Robert Reck werden gemeinsam mit den Dessauer Kirchgemeinden in einer szenischen Lesung Erinnerungstexte als Mahnung vorgestellt. Zudem soll daran erinnert werden, wie nötig die Welt gerade in diesen Tagen Frieden braucht. Die Musikschule „Kurt Weill“ wird die Gedenkveranstaltung musikalisch umrahmen. Die Teilnehmer werden gebeten, Kerzen mitzubringen.

Um 21 Uhr schließt sich der traditionelle Gedenkgottesdienst in der Pauluskirche an. „In diesem Gottesdienst werden wir an die schrecklichen Ereignisse und ihre Ursachen erinnern und für Frieden in dieser unfriedlichen Zeit beten“, sagt Pfarrer Andreas Janßen, der den Gottesdienst hält. Die musikalische Gestaltung übernimmt Kantor Hans?Stephan Simon. Mit dem Gottesdienst möchten die Veranstalter ein hörbares und sichtbares Zeichen für ein tolerantes und friedliches Dessau setzen. Ab 21.45 Uhr werden die Kirchenglocken in den Dessauer Kirchen läuten.

Doch warum findet dieser jährliche Gedenkgottesdienst in der Pauluskirche statt? Der frühere Pfarrer Günther Donath sagt dazu: „Diese Kirche ebenso wie das ganze Umfeld waren im Zweiten Weltkrieg besonders stark zerstört worden. Das kirchliche Leben dort war lange Zeit sehr von der Erinnerung an Leid, Trümmer und Zerstörung geprägt. Aus diesen Eindrücken heraus sind die Gedenkgottesdienste entstanden.“ In der Pauluskirche selbst erinnert ein Mahnmal des halleschen Künstlers Claus-Lutz Gaedicke aus den 1980er Jahren an die Opfer von Krieg und Gewalt. „Das Mahnmal zeigt eine trauernde Frau, gewissermaßen auf den Trümmern ihres Lebens, und nimmt dabei die Frauen in den Blick, die im Krieg ganz besonders gelitten haben“, so Pfarrer i. R. Günther Donath.


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