Geschichte Kirchenkreis Ballenstedt

Das Gebiet des Kirchenkreises Ballenstedt kann als die Wiege des Landes Anhalt bezeichnet werden. Esiko, Graf von Ballenstedt (um 1050), ist der erste beglaubigte Ahnherr des anhaltischen Fürstenhauses. Hier findet sich auf Schloss Ballenstedt das Grab Albrecht des Bären, der auch Begründer des brandenburg-preußischen Staates wurde.
Neben dem Standort einer der fünf Hauptresidenzen Anhalts liegen auch die Nebenresidenzen Anhalt-Bernburg-Harzgerode (1635-1709) und Anhalt-Bernburg-Hoym (1709-1812) im Gebiet des Kirchenkreises sowie vor allem die Ruine der Burg Anhalt, der Namensgeberin des Hauses Anhalt. Daneben wird die hervorgehobene kirchengeschichtliche Bedeutung des Gebietes an der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode deutlich, die das älteste Heilige Grab Deutschlands aus dem Jahr 1080 besitzt.
In Ballenstedt wurde die Reformation 1525 eingeführt. Heute gehören 14 Kirchengemeinden zum Kirchenkreis, die aufgrund ihrer Größe ein jeweils eigenständiges Gemeindeleben verantworten und gleichzeitig Teil der drei Regionen Harz-Vorland, Vorharz und Unterharz sind.
Mit einem Konfessionsanteil von 26 Prozent liegt der Kirchenkreis über dem Landesdurchschnitt und weist in Einzelfällen noch annähernd volkskirchliche Strukturen auf, die sich in einer Kirchengemeinde mit einem Anteil von 50 Prozent der Bevölkerung dokumentieren. Die praktizierte Gastfreundschaft, auch gegenüber touristischen Besuchern, zeigt sich nicht zuletzt in den fünf verlässlich geöffneten Kirchen in allen drei Regionen, die sich in jedem Jahr über mehr als 60.000 Besucher freuen können. Neben mehreren Kirchen- und Gospelchören bildet die Kinder- und Jugendarbeit einen Schwerpunkt im Kirchenkreis.
Das Diakonische Werk des Kirchenkreises widmet sich vor allem der Bildung im diakonischen Bereich sowie Einzelfallunterstützungen und hilft, Netzwerke zwischen den verschiedenen Institutionen und Gemeinden zu knüpfen.