Basilika Hecklingen / Glocke 1 im Südturm und Plenum

Seit wann war es üblich, dass sich ein Glockengießer auf seinem Werk verewigt? Die Glocke im Südturm der Hecklinger Basilika St. Georg und St. Pancratius ist eine der ältesten in Anhalt, die noch 630 Jahre nach ihrem Guss ihren Schöpfer ehrt. Dabei verrät sie jedoch nicht seinen Namen, sondern präsentiert lediglich ein dezentes, runenartiges Gießerzeichen. Die in gotischen Kleinbuchstaben, sog. Minuskeln, gesetzte Inschrift nennt immerhin das Gussjahr 1390. Das ist zu dieser Zeit noch nicht so selbstverständlich wie schon ein gutes Jahrhundert später. Was diese Glocke künstlerisch einzigartig macht, sind die rund 15 x 25 cm großen Bilder der Namenspatrone Georg und Pancratius. Sie sind in Ritztechnik eingraviert, was in dieser Zeit nur noch selten begegnet und erst seit dem 20. Jahrhundert gelegentlich wieder als Ziertechnik angewandt wird.
Aufnahme, Foto und Text: Pfarrer Kornelius Werner, Glockenbeauftragter der Ev. Landeskirche Anhalts
Wochenspruch für die 12. Kalenderwoche
Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele. (Mt 20,28)