Patronatskirche Klieken, Geläut von 1590

Patronatskirche Klieken, Geläut von 1590, Foto: Heiko Rebsch

Zwei Glocken aus einem Guss, seit über 400 Jahren vereint in einer Glockenstube – auch das begegnet dem Glockenkenner nicht jeden Tag. Die ansonsten für ihren Cranach-Altar bekannte Fachwerk-Kirche des kleinen Dorfes Klieken in der Elbniederung beherbergt seit 1590 zwei Glocken des in Anhalt häufiger anzutreffenden Glockengießers Heinrich Borstelmann aus Magdeburg.

Ursprünglich bestand das Geläut noch aus einer dritten Glocke. Diese wurde 1881 allerdings umgegossen, nachdem sie gesprungen war, und im Zweiten Weltkrieg abgegeben.

Die beiden erhaltenen Glocken, die große und die kleine des ursprünglichen Geläuts, sind mit einem Bild des Heiligen Georg samt Drachen und mit der Mondsichelmadonna im Strahlenkranz geziert. Das ist für eine Glocke der Reformationszeit bemerkenswert.

Das Kliekener Geläut im Klang

Text: Pfarrer Kornelius Werner, Glockensachverständiger der Ev. Landeskirche Anhalts Aufnahme: Andreas Nestmann


Der Wochenspruch für die 16. Kalenderwoche: Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“ (Joh 10,11a.27–28a)