St. Aegidien Bernburg, Glocke 1 und Plenum

Schlosskirche St. Aegidien Bernburg, Glocke 1 von Johann Jacob Hoffmann, 1707

Vom selben Gießer wie die von Fürstin Gisela Agnes gestiftete Glocke für die Köthener Agnuskirche stammt auch das barocke Meisterwerk, das sich in der Glockenstube der Schlosskirche St. Ägidien in Bernburg verbirgt. Sie ist klanglich die zweittiefste Glocke von Anhalt und wurde im Jahr 1707 von dem Hallenser Johann Jacob Hoffmann hergestellt. Dieser hat zumindest die Form zu verantworten. Den Guss übernahm sein Schüler Johann Christian Bachmann, denn Meister Hoffmann verstarb zwischenzeitlich.

Auch dieser seltene Umstand – der Tod des Gießers an den Tagen zwischen Fertigstellung der Form und dem eigentlichen Guss – ist auf der barock verzierten Glocke dokumentiert: Bachmann hat nämlich seinen Namen neben dem von Hoffmann nachträglich in die fertige Glockenoberfläche eingraviert.

Das Geläut im Klang

Aufnahme und Bild: Kreisoberpfarrer Sven Baier, Bernburg

Text: Pfarrer Kornelius Werner, Glockensachverständiger der Ev. Landeskirche Anhalts

Der Wochenspruch für die 21. Kalenderwoche:

Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth. (Sach 4,6b)