St. Agnus Köthen, Glocke 1 und Plenum

St. Agnus Köthen, Geläut mit der Glocke von Johann Jacob Hoffmann, gegossen 1703

Gisela Agnes ist in Köthen bestens bekannt. Die Fürstengattin war eine geborene von Rath aus Kleinwülknitz. Ihre Familie war lutherischen Bekenntnisses, während das Köthener Fürstenhaus zum reformierten, calvinistischen Bekenntnis gewechselt war. So kam es, dass bereits ihre konfessionsverschiedene Heirat mit Fürst Emanuel Lebrecht ein Skandal war.

Gisela Agnes regierte nach dem Tod ihres Mannes in Vormundschaft für ihren Sohn Prinz Leopold selbst mehrere Jahre lang das kleine Fürstentum. Während dieser Zeit stiftete sie ein nachhaltiges Gedächtnis ihrer selbst. Die von ihr für die lutherischen Christen initiierte Agnuskirche erinnert genauso an sie wie die Hofkapelle, deren zweiter Kapellmeister Johann Sebastian Bach werden sollte. Aber auch eine Glocke, die 1703 von Johann Jacob Hoffmann aus Halle gegossen wurde, trägt ihren Namen.

So klingt das Geläut der Kirche St. Agnus in Köthen

Text und Aufnahme: Pfarrer Kornelius Werner, Glockensachverständiger der Ev. Landeskirche Anhalts

Foto: Heiko Rebsch

Der Wochenspruch für die 20. Kalenderwoche: „Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Joh 12,32)