St. Nicolai Ballenstedt, Glockengeläut 14./15. Jh.

Zum Beginn der Osterwoche blicken wir mit unserem Wochenkalender zum Geläut der Nicolaikirche in Ballenstedt.
Wenn jemand von „Wiedergeburt“ spricht, ist damit meistens entweder das Genesen von schwerer Krankheit oder auch die Entdeckung des Glaubens im persönlichen Leben gemeint. Was 1998 in der Glockenstube der Ballenstedter Nicolaikirche zu sehen und, vor allem, zu hören war, gleicht allerdings auch einer Wiedergeburt: Den beiden mittelalterlichen Glocken aus dem 14. und 15. Jahrhundert wurden in einer Spezialwerkstatt eine neue Krone bzw. neue Kronenhenkel eingeschweißt, außerdem wurden die vom Klöppel ausgeschlagenen Stellen im Glockeninnern ergänzt. Dazu wurden die Glocken von gekröpften Stahljochen in gerade Joche aus Eichenholz umgehängt und mit neuen Klöppeln ausgestattet. Der Vorher-Nachher-Vergleich des Glockenklangs lässt sich kaum treffender beschreiben als – „Wiedergeburt“.
Aufnahme: Kreisoberpfarrer Dr. Theodor Hering
Text: Pfarrer Kornelius Werner, Glockensachverständiger der Ev. Landeskirche Anhalts
Foto: Frank Drechsler
Der Wochenspruch für die 14. Kalenderwoche
Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle (Offb 1,18)