Staßfurt-Leopoldshall St. Johannis, Geläut von 1918

Glocke 2 des Geläutes der Kirche St. Johannis Staßfurt-Leopoldshall, Foto: Kornelius Werner

Gegen Ende des Ersten Weltkriegs griff man – bedingt durch den immensen Verlust besonders von jüngeren Bronzeglocken, die als historisch weniger wertvoll eingeschätzt wurden – auf einen neuen Glockenwerkstoff zurück: Eisenhartguss. Dieser war preiswerter als Gussstahl und konnte in großen Chargen relativ schnell vergossen werden. Klangliche Einbußen nahm man damals hin, denn Eisenhartguss hat gegenüber Glockenbronze und Gussstahl in dieser Hinsicht einen höheren Dämpfungsgrad. Der Ton klingt nach dem Anschlag des Klöppels schneller ab. Das Geläut von Staßfurt Leopoldshall aus dem Jahr 1918 gehört zu den ersten aus diesem notgedrungen „modernen“ Glockenwerkstoff in Anhalt. Das Programm der drei Glocken hingegen, das die Inschriften kundtun, ist ein klassisches: eine Betglocke, eine Stadtglocke und eine Taufglocke. „Gott segne Leopoldshall“, steht dementsprechend auf der mittleren Glocke.

Text, Aufnahme und Foto: Pfarrer Kornelius Werner, Glockensachverständiger der Ev. Landeskirche Anhalts

So klingt das Geläut

Der Wochenspruch für die 24. Kalenderwoche

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Mt 11,28)