Stadtkirche Oranienbaum

Nähert man sich der Stadt Oranienbaum, sieht man schon von weitem die Oranienbaumer Stadtkirche mit ihrem mächtigen Walmdach und der darauf sitzenden Laterne als Glockenturm. Nach gut fünf Jahren Bauzeit wurde die Stadtkirche 1712 durch den Fürsten Leopold I. (genannt: der „Alte Dessauer“) eingeweiht und bildet den krönenden Abschluss der barocken Schloss- und Stadtanlage.
Mit dem Betreten der Kirche durch das Nordportal eröffnet sich dem Besucher die Weite eines schlichten, in der Ausstattung zurückhaltenden elliptischen Kirchraumes. Allein zum Lob und Preise Gottes, zum Hören des Wortes Gottes und zum Psalmodieren ist dieses im Stil einer reformiert-calvinistischen Predigerkirche erbaute Gotteshaus errichtet worden, dessen Vorbilder im calvinistischen Frankreich zu finden sind.
Besonders beeindruckend ist die rundum laufende Empore im Inneren der Kirche, die erst rund 50 Jahre nach der Einweihung im Westen aufgebrochen wurde, um Platz für eine Orgel zu schaffen. Die Empore wird von starken, von Hand gehauenen Eichensäulen getragen.
Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde das Innere der Kirche umgestaltet. Der ursprünglich auf der Nordostseite eingebaute Fürstenstuhl wurde geteilt und zur anderen Hälfte auf die Südostseite der Kirche an die Kanzel verbracht. Gleichzeitig wurden drei Altarstufen errichtet und der Altar, ein hölzerner Abendmahlstisch, gestiftet von Henrinette Katharina, der Fürstin zu Anhalt-Dessau und Mutter Leopolds I., an zentrale Stelle im Osten gerückt. Die Schlichtheit der Ausstattung in der Weise des niederländischen Barocks lädt die Besucher zum Verweilen und Meditieren in dieser Kirche ein, die 1994 saniert wurde.
Öffnungszeiten
- täglich 10-17 Uhr
- Gottesdienst sonntags 10.30 Uhr, im Winterhalbjahr im Pfarrhaus, Brauerstraße 26