Energie sparen in Kirchen

Für Gottesdienste, Konzerte und andere Veranstaltungen soll das Wohlbefinden der Besucher im Fokus stehen. Ziel sollte es sein, Wärme an die Sitzplätze zu bringen (Bankheizungen, Decken, isolierte Sitzkissen), nicht das Gebäude zu heizen.

Kalte Fallwinde von Fenstern vermitteln häufig das unangenehme Gefühl von „Zugwind“. Hier kann mit kleinen Maßnahmen, die den Luftstrom etwas ablenken, abgeholfen werden.

Für Orgeln und Kunstgegenstände stellen nicht die absoluten Temperaturen, sondern die Luftfeuchtigkeit ein Risiko dar. Es muss sichergestellt werden, dass die relative Luftfeuchtigkeit nicht zu sehr schwankt und es keine kurzzeitigen, starken Temperaturunterschiede im Raum gibt.

Wenn nötig, ist auf Frostschutz (Wasserleitungen) und Schimmelprävention zu achten. Hier ist, wie bei der Luftfeuchtigkeit, im Einzelfall eine fachliche Einschätzung geboten.

In vielen Gemeinden ist es gute und gängige Praxis, die Gottesdienste im Winterhalbjahr (außer an Weihnachten) in Winterkirchen oder Gemeinderäume zu verlegen. Ob hier Maßnahmen zur Energieeinsparung sinnvoll und möglich sind, hängt von der Häufigkeit der Nutzung und dem Energieverbrauch der eingesetzten Heizung ab. Es lohnt sich, hier den Verbrauch der letzten Jahre zu prüfen. Lange Vorheizzeiten sind übrigens meist nicht nötig.

Gemeinden, die in den letzten beiden Wintern gute Erfahrungen mit Gottesdiensten im Freien gemacht haben, sollten diese weitergeben.

Werden Kirchen dennoch beheizt, soll die Grundtemperatur geprüft werden. 1 Grad Celsius weniger spart 10 bis 15 Prozent Heizenergie. Die regelmäßige Heizungswartung ist absolut notwendig und sollte vor der Heizperiode stattfinden.

Der Stromverbrauch für Beleuchtung und Instrumente spielt in der Regel eine untergeordnete Rolle. Dennoch sollte auch hier auf energiesparende Geräte geachtet werden, z. B. beim Ersatz von Leuchtkörpern und anderen Stromverbrauchern.

Wird die Kirche über Monate nicht genutzt, soll eine aufmerksame Gebäudebegehung sicherstellen, dass alle Systeme und Medien (Strom, Wasser, Gas, Öl, …) außer Betrieb sind.

Wichtig ist, dass Gemeindemitglieder über Veränderungen und Energiesparmaßnahmen informiert werden, z. B. im Gemeindeblatt, um sich darauf einstellen zu können.