Jüdisches Leben in Anhalt

Publikation „Jüdisches Leben in Anhalt“
Die Kirchengeschichtliche Kammer der Evangelischen Landeskirche Anhalts hat mit Blick auf den Jahrestag des Pogromgedenkens am 9. November 2020 ein reich bebildertes Buch zur Geschichte des jüdischen Lebens in Anhalt herausgegeben. Viele aktuelle Bilder hat der Berliner Fotograf Torsten Lüders im Jahr 2019 erstellt. Weitere Infos und Bestellung
Mittlerweile konnte das Buch in zweiter und dritter Auflage erscheinen.
Interview zum Erscheinen des Buches am 3.11.2020 im Offenen Kanal Dessau
Präsentation zur Vorstellung des Buches am 30.10.2020 von Manfred Seifert
Konzert in der Wörlitzer Kirche, Aufzeichnung im Offenen Kanal Dessau
Rundgang auf dem Toleranzweg in Wörlitz
Handreichung zur Publikation „Jüdisches Leben in Anhalt“
Eine Handreichung für die Verwendung in Schulen, Gemeinden und bei der Gedenkarbeit bietet zusätzliche Materialien und Anregungen zum pädagogischen Einsatz der Publikation „Jüdisches Leben in Anhalt“
Die Handreichung können Sie hier digital herunterladen.
TOLERANZWEG in Wörlitz
Die Führungen auf dem Toleranzweg gibt es seit 2015. Sie beginnen an der Gedenkstätte am Jüdischen Friedhof in Wörlitz (Bergstückenweg). Erinnert wird an die Jüdische Gemeinde, die hier seit dem 17. Jahrhundert mehr als 250 Jahre bestand. Der Friedhof wurde 1938 zerstört, darum ist hier seit 10 Jahren eine Gedenkstätte mit Fragmenten von 30 Grabsteinen, die auf einem Bauernhof als Pflasterung missbraucht waren und 1987 aufgefunden worden sind.
Die Synagoge konnte 1938 zwar vor dem Pogrom gerettet werden, aber alle kultischen Einbauten wurden noch im gleichen Jahr entfernt und das Ritualbad (Mikwe) zugeschüttet. Erst seit 1988 ist alles wieder zugänglich. Gezeigt wird hier seit 2003 eine Ausstellung zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in Anhalt.
Seit Juni sind durch die Kulturstiftung Ausstellung und Mikwe in der Synagoge am Ende der Amtsgasse wieder geöffnet. Wir bitten die Hygienevorschriften zu beachten.
Termine 2024 zum Toleranzweg in Wörlitz
- 27. April – Sonderführung
- 13.00 Uhr Gedenkstätte, Erklärung der Steine und des neuen Faltblattes
- 14.30 Uhr Friedensgebet in der Synagoge
- 9. Mai – Gedenktag mit Taizè-Gebet in der Kirche St. Petri
- 13.00 Uhr Erinnerung an den 79. Jahrestag des Kriegsendes Denkmal auf dem Markt erinnert
- 14.30 Uhr „Gebet für den Frieden“ in St. Petri Wörlitz mit dem Kirchenchor, Leitung Susanne Simon
- Führungen
- Beginn 13.00 Uhr an der Gedenkstätte am Jüdischen Friedhof (Georg-Forster-Straße 163)
- Rundgang zu Orten der Erinnerung in der Stadt bis zur Synagoge in der Amtsgasse
- Termine
- 6. und 20. Juli
- 24. August
- 14. und 28. September
- 12. und 26. Oktober
- 15. November
- 16 Uhr Andacht zur Erinnerung an den 86. Jahrestag der Reichspogromnacht in der Gedenkstätte am Jüdischen Friedhof mit dem Posaunenchor Oranienbaum, Leitung Peter Waage
Die hier genannten Führungen werden im Ehrenamt durchgeführt, um eine Spende wird gebeten.
- Öffnungszeiten Synagoge und Ritualbad
- Mai – Oktober, Dienstag – Sonntag, 12 – 16 Uhr
- Auskünfte im Schloss Wörlitz, Tel. 034905 / 4090
- Weitere Termine für Führungen auf dem Toleranzweg oder zur Besichtigung der Synagoge bitte erfragen bei der Gartenreich-Information im Küchengebäude, Tel. 034905 / 31009
Auf Beschluss des Stadtrates Wörlitz wurde 2010 die mit Fördermitteln von Bund und Land errichtete Gedenkstätte an der historischen Mauer des Judenfriedhofs im Bergstückenweg eingeweiht. Der Judenfriedhof war 1938 zerstört worden, die Steine gestohlen und missbraucht zu Bauarbeiten und als Pflasterung. Viele Fragmente, die auf einem Hof in der Förstergasse 1987 gefunden worden waren, haben hier einen würdigen Ort gefunden. Weitere Fragmente konnten 2020 angebracht werden, dazu gibt es ein neues Faltblatt, das die hebräischen und deutschen Texte zeigt.
„Gedenke, vergiss nie“ ist die Inschrift in Deutsch und Hebräisch am Eingang der Gedenkstätte.
Es gibt einige Wörlitzer, die im Ehrenamt von diesem Gedenkort aus mit interessierten Menschen durch die Stadt gehen und so die Erinnerung wachhalten an die Jüdische Gemeinde von Wörlitz.